Mittwoch, 2. August 2006

HUK-COBURG: Hohe Nachfrage nach Kasko mit Werkstattbindung

Anteil im Neugeschäft bei über 20 Prozent - Reparaturqualität entscheidend für Akzeptanz
Über den Erwartungen liegt nach Auskunft des für die Kfz-Versicherung zuständigen Vorstandsmitglieds der HUK-COBURG, Klaus-Jürgen Heitmann, die Nachfrage nach Kasko SELECT, einer Kaskoversicherung mit Werkstattbindung, die der zweitgrößte deutsche Autoversicherer seit April 2006 anbietet. Im Neugeschäft entschieden sich deutlich über zwanzig Prozent der Kunden für diese neue Variante. In einem Hintergrundgespräch mit Fachjournalisten bezeichnete Heitmann Kasko SELECT als konsequente Fortschreibung der von der HUK-COBURG seit Jahren verfolgten Strategie im Bereich Schadenmanagement.

Heitmann begründete diese Strategie mit den Rahmenbedingungen, die den Kfz-Versicherungsmarkt bestimmten:

Dieser Markt stagniere und sei, so Klaus-Jürgen Heitmann; von einem intensiven Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet, in den zudem noch neue, "branchenfremde" Anbieter drängen. "Offensive Versicherungsangebote" kämen vor allem von den Autoherstellern, die damit nicht nur die Kundenbindung verbessern wollen, sondern darüber hinaus auch ihre Erträge steigern und die Margen der eigenen Händler- und Serviceorganisationen schützen wollen.

Vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs im Reparaturmarkt würden die Autohersteller darüber hinaus auch ihre Bemühungen spürbar intensivieren, Unfallschäden in die eigenen Vertragshändlernetzwerke zu steuern.

In diesem Spannungsfeld müsse sich jeder Versicherer strategisch positionieren. Die HUK-COBURG habe sich, so Heitmann, dafür entschieden, durch einen verbesserten Service im Schadenfall ihr Profil beim Kunden zu schärfen. Früh habe man deshalb mit aktivem Schadenmanagement begonnen, auch mit dem Ziel, Kostenvorteile zu erzielen.


Zu diesem Zweck habe man ein Netz von 1.200 Partnerwerkstätten aufgebaut - etwa 60 Prozent davon seien Herstellergebundene Betriebe, 40 Prozent freie, auf die Unfallinstandsetzung spezialisierte Fachwerkstätten. In dieses Netz habe man im letzten Jahr bereits knapp 80.000 Schadenfälle mit einem Reparaturvolumen von 135 Millionen Euro gesteuert, wobei jeweils etwa 50 Prozent auf die beiden Gruppen entfielen.

Kunden wie Geschädigte, die den Service in Anspruch genommen haben, äußerten sich sehr zufrieden, was sich auch in steigenden Akzeptanzwerten bei Kundenbefragungen niederschlägt.

Heitmann sprach von einer win-win-Situation für Werkstatt und Versicherer und vor allem für deren Kunden.

Die Partnerbetriebe profitierten von dem zugesteuerten Auftragsvolumen, von zusätzlichen Neukundenkontakten, von der sichergestellten fristgerechten Bezahlung sowie von unbürokratischen Verwaltungsprozessen.

Die HUK-COBURG wiederum erwarte - und bekomme - hierfür eine erstklassige Reparaturqualität und die Bereitschaft, auch im Service hohe Standards zu erfüllen. Darüber hinaus profitiere man von Großkundenrabatten bei den Stundensätzen, die man als sehr großer Autoversicherer auch besser durchsetzen könne. Dies ermögliche dann Angebote für die Versicherten mit einem besonders guten Preis-/Leistungsverhältnis.

Kritisch setzte sich Heitmann mit pauschalen, oft intransparenten Versicherungsangeboten der Automobilhersteller auseinander:


Die Kosten für vermeintlich besonders günstige, teilweise sogar geschenkte Kfz-Versicherungen im Rahmen etwa einer Finanzierung müssten an anderer Stelle natürlich wieder hereingeholt werden; zum Beispiel würden zulasten der Kunden sonst übliche Rabatte auf den Listenpreis nicht gewährt werden.

Heitmann empfahl dem Verbraucher, für Versicherung und Finanzierung immer auch alternative Angebote einzuholen und sie mit den Bündelprodukten der Hersteller zu vergleichen.

Für die HUK-COBURG sprach sich Heitmann für eine konsequente Weiterentwicklung der eingeschlagenen Strategie aus. Neben einer Erweiterung des Produktangebots nannte er als weiteres Handlungsfeld die Festigung und Stärkung des Werkstattnetzes der HUK-COBURG.

An dem Umfang des heutigen, flächendeckenden Netzwerkes wolle man weiter festhalten, um den Servicewünschen der Kunden nach einer ortsnahen Reparatur auch weiterhin zu entsprechen.

Zuversichtlich zeigte sich Heitmann in Bezug auf den weiteren Absatz von Kasko SELECT. Neben dem Beitragsnachlass von 15 Prozent werde gerade die hohe Reparaturqualität ein Verkaufsargument sein. Denn um eine solche sicherzustellen, unterzögen sich die HUK-COBURG-Partnerbetriebe laufend einer Qualitätssicherung durch die Sachverständigenorganisation DEKRA.

Bei Reparaturen würden zudem ausschließlich Originalersatzteile verwendet. Schließlich gibt, so Heitmann weiter, die HUK-COBURG eine eigene Garantie von drei Jahren auf die Reparaturen in ihren Partnerbetrieben.


Diese Argumente würden ihre Wirkung auf den Verbraucher nicht verfehlen. Bis Ende des Jahres wolle man deshalb bereits 150.000 Verträge mit der Tarifvariante Kasko SELECT abgeschlossen haben. Beitrag berechnen